Fans von Lost Places, also verfallenen, nicht mehr genutzten Gebäuden und andere anderen Objekten, müssen meist fernab der Zivilisation, um solche ebenso heruntergekommenen wie verwunschenen Plätze zur finden.
In Skopje, der Hauptstadt des Staates, der jetzt ungewohnt, aber wesentlich kürzer als früher (damals hieß man: Ehemalige jugoslawische Teilrepublik Mazedonien) Nordmazedonien heißt, ist dies anders. Dort kann man direkt im Stadtzentrum dieses vermeintliche Piratenschiff finden, fotografieren und – wenn niemand hinsieht– auch betreten. Es liegt nämlich keine dreihundert Meter vom Hauptplatz der Stadt „vor Anker“ in der Vardar, einem Fluss, den man die meiste Zeit des Jahres allenfalls mit einem Faltboot befahren könnte.
Wie kommt dann dieses Riesenschiff, das noch dazu nicht aus Holz, sondern aus Beton ist und sofort untergehen würde, wenn es wirklich im Wasser schwimmen müsste, hierher?
Das ist eine lange Geschichte, die wir mit Verweis auf frühere Beiträge auf dieser Homepage auch abkürzen können. Dieses Betonschiff ist eines von vielen bizarren Resten eines bizarren Plans, in Skopje eine Art historisches Disney-Land zu errichten. Dieser Plan wurde von der neuen Regierung ad acta gelegt. Deshalb rottet dieses nicht vollendete Objekt als Bauruine der besonderen Art vor sich hin.
Kommentar verfassen