Luxusviertel schreitet fort, Alternativkunst schwindet
Das umstrittene Bauprojekt Beograd na vodi/Belgrade waterfront geht mit Siebenmeilenstiefeln voran- Gleichzeitig verschwindet das ehemalige Alternativviertel Sava Mala Schritt für Schritt.
Auch viele Werke der Belgrader Street Art, die dort die Häusermauern zierten, segnen so das Zeitliche.
Panorama der serbischen Gesellschaft steht vor dem Abriß
Besonders schade ist das für ein Objekt, das gerade heimatverbundenen Belgradern besonders am Herz hätte liegen müssen. Es zeigt(e) nämlich in Häuserwandgröße vor dem Hintergrund der serbischen Nationalfarben in kitschfreier Art einen Querschnitt von Individuen und Stereotypen der serbischen Gesellschaft.
Wir haben dieses Werk vor zwei Jahren auf dieser Website ausführlich beschrieben. Deshalb hier nur einige Bilder vom ursprünglichen Aussehen. So sah das gesamte Werk aus:
Und hier einge der Abgebildeten: Mitglieder der urbanen Gesellschaft, ein stolzer Bauer im Sonntagsstaat, ein König, ein Heiliger – und ein freundliches Kleinkind:
Dem Blick der Öffentlichkeit entzogen
Kürzlich war das Gebäude, dessen Seitenwand dieses Panorama zierte, schon von einem Bauzaun umgeben und deshalb das Bild dem Blick der Öffentlichkeit entzogen.
Die wohl letzten Blicke auf das Bild
Wir sind durch eine Lücke geschlüpft, als keiner hinsah, und haben dann die vielleicht letzten Aufnahmen dieses Murals gemacht, das sowohl vom Thema wie von der Gestaltungsweise eine Sonderstellung unter den meist popartigen Wandbildern in Belgrad besaß:
Schade!
Ein Blick in die aufgeräumte Zukunft
Und was kommt danach?
Wohl nichts, das ebenso interessant wäre, sondern aufgeräumte, blankgeputzte Architektenutopien. Das lässt zumindest das vermuten, was heute schon von Belgrade Waterfront fertiggestellt ist:
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