Street Art entsteht oft illegal. Deshalb würde man sie wohl kaum dort vermuten, wo das Auge des Gesetzes besonders aufmerksam hinsieht. Zu solchen Plätzen gehört sicher die Mauer eines Untersuchungsgefängnisses.
Genau dort findet man jedoch im Osten von Mostar poppige Wandgemälde:
Was auf den ersten Blick vielleicht überrascht, wird auf den zweiten verständlich: Hier wird vor Drogen gewarnt und man wird aufgefordert, einen sinnvollen Lebensstil zu wählen.
Die Murale hier sind also kein Geniestreich eines wagemutigen Spraydosenkünstlers, sondern sie sind im offiziellen Auftrag entstanden.
Für die Insassen kommt diese Botschaft wohl zu spät. Immerhin aber werden Passanten und auch Besucher von Gefangenen von diesen Botschaften erreicht. Ihnen entgeht sicher auch der große Elefant, in dem sich in Wahrheit Menschen verbergen, nicht.
Ob hier Hannibal ein eigenes trojanisches Getier auf seinen Einsatz vorbereitet?
In einer Querstraße direkt gegenüber vom Eingang zum Gefängnis überrascht ein weiteres Gemälde mit einem liebevollen Detail:
Die dort auf einer Wand abgebildete Hand findet nämlich auf einem davor stehenden Schaltkasten ihre Fortsetzung, so dass dieser Kasten den Passanten von der anderen Seite der Straße nicht den Blick auf das Bild stören kann.
Eine nette Idee, die vielleicht schon manchen zum Schmunzeln gebracht hat, der frisch aus der Untersuchungshaft entlassen, von einem Verwandten, der sein Auto in dieser Nebenstraße geparkt hat, abgeholt wurde.
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