Etwas verwundert waren wir schon, als wir in einer Pizzeria in der Nähe des Flughafens von Sarajevo diese Weinflasche sahen. Nicht die links auf dem Bild. Josip Broz Tito wird auch heute noch – ob zu Recht oder zu Unrecht, das sei dahingestellt – in den verschiedenen Nachfolgerepubliken Jugoslawiens verehrt.
Warum sollte er dann nicht auch auf dem Etikett von Weinflaschen kleben?
Der Adolf Hitler-Wein hat uns jedoch den Appetit auf Pizza verdorben. (Beide Weine stammten übrigens aus Italien. Vielleicht ist in beiden Flaschen dasselbe Getränk enthalten?)
Auch, weil die Flasche uns daran erinnert hat, dass es im westlichen Teil des ehemaligen Jugoslawiens (Sarajevo liegt vielleicht nicht geographisch aber kulturell zwischen dem Osten und dem Westen des früheren Vielvölkerstaates) durchaus einige gibt, die diese schreckliche Phase der deutschen Geschichte gar nicht so negativ sehen.
Dies auch deshalb, da damals die eigene Volksgruppe im Zuge der organisatorischen Expansion der Nationalsozialisten auch ihr eigenes Staatsgebiet erweitern konnte.
Dazu Wikipedia:
Nach dem Überfall auf Jugoslawien am 6. April 1941 hatten die Achsenmächte unter Führung Deutschlands am 10. April den „Unabhängigen Staat Kroatien“ (Nezavisna država Hrvatska, NDH) proklamiert und den Ustascha-Führer Ante Pavelić als Poglavnik („Führer“) eingesetzt. Er umfasste neben Kroatien ganz Bosnien und die Herzegowina und wurde in eine deutsche und eine italienische Einflusszone eingeteilt. Die Trennungslinie verlief diagonal durch Bosnien.
Am 16. April 1941 marschierten deutsche Truppen in Sarajevo ein und verwüsteten die dortigen Synagogen. Im Juni begann die Masseninternierung von Juden.
Wenige Kilometer weiter kann man dagegen ohne Probleme mit einem T-Shirt, auf dem das Poträt von Radovan Karadzic prangt, auf die Straße gehen. Für Beides gilt:
Sag mir, wo die Hirnzellen sind?
When will they ever learn?
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