Auf den ersten Blick ein Grabstein, wie man ihn häufig auf muslimischen Friedhöfen findet: Ein Stern und ein Halbmond.
Auf den zweiten Blick ist jedoch etwas anders, nämlich die Dimensionen von Halbmond und Stern. Normalerweise ist der Halbmond größer als der Stern und er umfasst diesen.
Hier ist der Halbmond sehr klein und scheint fast an dem Stern zu kleben:
Anders hätte er auch kaum mehr neben den Sternen auf den Grabstein gepasst.
Aber hätte der Steinmetz nicht vorher wissen müssen, wie viel Platz er für welches Symbol zur Verfügung hat?
Ein ungeschickter Steinmetz? Oder aber ein nachträgliches „add on“?
Wer sich auf dem Friedhof umsieht, erblickt andere Sterne, allerdings ohne Halbmond:
Kein Wunder, wir befinden uns auf dem (ehemaligen) Partisanenfriedhof in Brčko.
Vielleicht ist es dieses Umfeld, das zu einer Vermutung Anlass gibt: Könnte es sein, dass hier das Grab eines 1977 Verstorbenen durch Hinzufügen eines Halbmondes nachträglich von der letzten Ruhestätte eines aufrechten Titoisten in diejenige eines gläubigen Moslems umgewandelt wurde.
Auch muslimische Freunde, denen wir diese Bilder gezeigt haben, fanden diese Theorie für möglich. Warum auch sollten politische und weltanschauliche Kehrtwenden sich auf die Lebenden beschränken?
An anderen Grabsteinen, auf denen der Stern, der früher die Richtung vorgab, abgebild
et ist, hat der Zahn der Zeit – oder war es jemand anders? – jedenfalls sehr deutlich genagt:
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