Bildquelle: Wikicommons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rakija_from_Serbia1.JPG#/media/File:Rakija_from_Serbia1.JPG
Weihnachten wird im Corona-Jahr 2020 für viele vermutlich ein eher ruhiges Fest. Überhaupt feiern die Deutschen ja Weihnachten doch eher besinnlich (oder geben dies zumindest vor).
Andere Völker, andere Weihnachten!
Der Balkanforscher Hermann Wendel hat vor fast 100 Jahren in seinem lesenswerten Buch „Aus der Welt der Südslawen“ auch eigene Nachdichtungen serbischer Volkslieder veröffentlicht. Die meisten davon handeln vom Trinken. Aber auch das Thema Tod und Liebe werden behandelt. Außerdem gibt es die deutsche Fassung eines Volkslied aus der Bucht von Kotor, in dem eine ganz andere Art Weihnachten zu feiern beschrieben wird.
Weihnachten will seine Ehre
Der Weihnachtsruf schalt übers Hochgebirg:
„Freut, Serbenbrüder, euch; s ist an der Zeit!
Geschmückte Klötze rüstet für die Glut,
kränzt Fenster und Gemach mit Lorbeerreis
Tisch und Heilig„nbild mit Ölbaums Zweig!
Anstatt der Tafel schichtet Weizenstroh
und Tafeltücher drauf, mit Gold durchwirkt!
Den Bratenspieß dreht mit guten Hämmeln dran,
zerschnitzelt Trockenfleisch, und nicht zu knapp!
Schiebt in die Flamme Scheite unzerspellt
und haltet purpurroten Wein bereit
und starken Tresterschnaps vom ersten Sud!
Ihr Jungfrauen und Bräute, schlingt den Reih„n,
ihr Recken, knallt die Flinten in die Luft,
und kraftlos Alte, betet ihr zu Gott!“
Hier scheint Weihnachten nur für die Alten, die ohnehin zu kraftlos sind, richtig einen drauf zu machen, einen religiösen Gehalt zu haben. Alle anderen sehen Weihnachten mehr als Anlass für eine Supersause.
Dergleichen gibt es natürlich auch andereswo. Hier ein Beispiel, dessen Melodie vielleicht sogar zu dem Text von oben passt?
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