Wenn man seit Jahrzehnten mit (dem nun ehemaligen) Jugoslawien zu tun und die letzten Jahre einen beträchtlichen Teil seiner Zeit dort verbracht hat, dann fehlt einem etwas, wenn man in diesem merkwürdigen Jahr 2020 nicht mehr hinreisen kann.
Wie der Zufall es wollte begann das Jahr im Januar und Februar mit zwei Reisen, die mich (in dieser Reihenfolge) nach Nordmazedonien, Kosovo, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien führten. Nach diesem (fast) „vollem Programm“ kam der Lockdown umso schmerzlicher und ich merkte, wie mir diese Region zur zweiten Haut geworden war.
Deshalb genoß ich es umso mehr, bei meinen gelegentlichen Abstechern ins heimatliche Frankenland dort – konkreter: in der Nürnberger Südstadt – einige Flecken „virtuelles Jugoslawien“ zu genießen.
Dort gibt es nicht nur Kulinarisches aus dem ehemaligen Vielvölkerstaat, sondern man hört auch dessen Hauptsprache in unterschiedlichen Varianten.
Auch wenn „Bier nach Franken importieren“, ein Pseudonym für „Eulen nach Athen tragen“ sein könnte, trinkt dort selbst ein Franke, dessen Vor- und Zunamensvetter eine (allerdings: Oberpfälzer!) Brauerei besitzt, unter diesen Umständen gerne ausländisches Bier.
Seit dem (Teil)Lockdown ist auch diese Möglichkeit beendet. Nicht das Schlimmste zur Zeit, aber: „Schad` is des fei scho`“.
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