Kroatien in den 90-ern: „Ein Kind mehr für`s Vaterland“

Kinder sind der Segen Kroatiens – Kroatische Populationsbewegung“ stand groß an diesem Gebäude in Zagreb in den 1990ern.

Und im Schaufenster erläuterten Schautafeln etwas, das als „Demokraphischer Selbstmord Kroatiens“ bezeichnet wurde:

Kroatien 90er (3)

Man muss etwas suchen, dann findet man aber auch heute noch Spuren dieser Bewegung im Internet.

  • Das erste, was man dabei findet, ist, dass sie 1993 gegründet wurde, aber sich heute in Liquidation befindet.
  • Gründer war ein katholischer Priester namens Anto Baković, der in der  „natalitätspositiven Bewegung“ (pronatalitetni pokret) sehr aktiv war. U.a. gab er eine Monatszeitschrift namens „Das Volk – Zeitschrift für die demographische Erneuerung und die seelisch Wiedergeburt“ (Mjesečnik Narod, glasilo za demografsku obnovu i duhovni preporod) heraus und gründete, außer der Kroatischen Populationsbewegung, auch die natalitätspositive Bewegung „Ein Kind mehr“ (pronatalitetni pokret „Jedno dijete više“). (Außerdem gründete er eine Organisation namens Martyrium Croatiae.)
  • Die Populationsbewegung soll auch Begegnungen organisiert haben, bei der junge Frauen und Männer  – natürlich alle Kroaten – Möglichkeiten hatten sich kennenzulernen. Im Internet wird dies einmal, eher nebenbei, erwähnt (Radio Imotski vermeldet: „etwas mehr als als 380 geschlossene Ehen, aus denen viele Kinder das Licht der Welt erblickten/Nešto više od 380 sklopljenih brakova iz kojih je svijet ugledalo mnogo djece“).
  • In sozialen Netzwerken werden die wohl einkalkulierten Folgen solcher Begegnungen etwas deutlicher angesprochen: „Sie (die teilnehmenden jungen Frauen und Männer) wurden kostenlos für zehn Tage nach Supetar nach Brač eingeladen, zu Gesprächen, Begegnungen, Tanz, Spaziergang bei Mondlicht … und dann, mein Gott, wir sind erwachsene Leite, wir wissen doch, wie das läuft/Doveli su ih na desetak dana besplatno u Supetar na Braču, ne bi li ih nekako potakli na razgovor, druženje, ples, šetnju na mjesečini … a onda, Bože dragi, odrasli smo ljudi, znamo kako to ide.)

Als Deutscher, der damals in Zagreb lebte und arbeitete, beschlichen einen gewisse Parallelen. ..

 

 

 

 

 

 

 

 

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