Historisches deutsch-serbisches Fingerfood anno 1187 in Niš

Zwei Herren, eine Mode, unterschiedliche Ess- und Schreibkultur

Zwei wichtige Herren treffen sich nach langen diplomatischen Vorbereitungen und unterzeichnen am Ende der Verhandlungen eine Vereinbarung.

Beide tragen ähnliche Mode:

 

Der eine aber unterschreibt mit seinem Namen, der andere – heute zumindet wäre das peinlich – macht ein Kreuzchen.

Anschließend tafelte man gemeinsam. Der eine der Herren gebraucht dabei Messer und Gabel, der andere – heute zumindet wäre das noch peinlicher als das von eben – die Finger.

Historischer Vetrag

Aber nicht das macht die historische Bedeutung dieses Treffens aus, sondern der Umstand, dass es sich bei der unterzeichneten Vereinbarung um den wohl ersten völkerrechtlichen Vertrag, den Serbien unterschrieben hat, handelt. Auf jeden Fall ist es der erste völkerrechtliche Vertrag zwischen Serbien und Deutschland bzw. den damaligen Staaten, an deren Stelle später diese Länder treten sollten.

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Geschehen ist das alles in der südserbischen Stadt Niš, die heute in Deutschland kaum jemand kennt, aber damals serbische Hauptstadt in spe war.

Wer war das wohl?

Zugegeben, das Ganze ist schon eine Weile her, etwas weniger als ein Jahrtausend. Das ganze geschah nämlich im Jahr 1187.

Der eine der beiden Herren ist in Deutschland heute noch bekannt, Friedrich Barbarossa hieß er. Aber sicher könnten viele nicht mehr genau sagen, was seine Bedeutung eigentlich ausmacht.

Der andere war und ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Dafür kann in Serbien vermutlich jeder etwas zu seinem Wirken erzahlen. Stefan Nemanja  hieß dieser.

Stopp-Over auf dem Weg zum militärischen Auslandseinsatz

Barbarossa war auf dem Weg zum Dritten Kreuzzug nach Jerusalem. In Vorbereitung des Treffens waren bereits Monate vorher Reiter beider Parteien zwischen Serbien und Nürnberg hin und her gependelt.

Und als Barbarossa dann endlich ankam, wurde er von sage und schreibe 20.000 Mann begleitet. Das Ganze muss also auch optisch sehr eindrucksvoll gewesen sein.

Obwohl man einen Vertrag unterzeichnet: So richtig kam man nicht zusammen. Das erstrebte Kampfbündnis kam nicht zustande.

Denkmal mit kleinem Seitenhieb

Heute wird in Niš an dieses Ereignis mit einem Denkmal erinnert. Mit viel Fantasie kann man eine Gabel darin erkennen.

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Derjenige, der statt einer Unterschrift nur ein Kreuzchen machen konnte und beim Essen mit dem Besteck nichts anzufangen wusste, soll nämlich Friedrich Barbarossa gewesen sein.

Erzählt man sich zumindest in Serbien. Und es spricht einiges dafür, dass es wahr ist. Zumindest, dass Barbarossa Analphabet war, scheint nämlich auch in Deutschland Allgemeingut zu sein.

Bildnachweis:  Alle Abbildungen stammen von Wikicommons.

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