Die Fußballschmiede von Zenica

Eine martialische Gestalt und ein markiger Spruch

Aus Stahl, Feuer und Rauch

wurde die Liebe der Stadt,

die Ehre und der Stolz der Einwohner von Zenica geboren

Was mag gemeint sein?

Natürlich ein Fußballverein, der NK Čelik Zenica nämlich.

Stahl und Fußball aus Feuer und Rauch

Die bosnische Stadt Zenica ist eine Industriestadt. Dort wird in glühenden Hochöfen Stahl hergestellt.

Deshalb ist Sport dort nötig, aber nicht ungefährlich. Eine große Leuchtanzeige im Zentrum informiert weithin sichtbar über die Schadstoffwerte in der Luft. Ursache für die Luftversscmutzung sind das Feuer und der Rauch, aus dem eben nicht nur Stahl und Fußballclubs enstehen.

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Premierliga und ein Legionär auf der Tribüne

Der Čelik spielt in der Premierliga von Bosnien und Herzegowina. Das kling gut, bedeutet aber in der Praxis, dass er seine  Kräfte mit Vereinen wie NK Široki Brijeg, FK Krupa oder FK Radnik Bijeljina misst.

Kleine Länder, wenig Konkurrenz im Fußball.Trotzdem muss man froh sein, dass es diese Liga überhaupt gibt. Dort spielen nämlich Vereine aus allen Landesteilen. Keine Selbstverständlichkeit in einem Land wie Bosnien und Herzegowina.

Ein Spieler der NK Zenica hat es übrigens in die deutsche Bundesliga geschafft. Emir Spahić  ist inzwischen beim HSV, spielt dort aber derzeit nich, sondern ist vom Trainingsbetrieb freigestellt und klagt gegen diese Entscheidung seines Vereins.

Viele Lieder und harte  Fans

Es gibt übrigens zahlreiche Lieder, die Čelik gewidmet sind. Darunter eines mit dem bezeichnenden Titel „Iz grada smoga“ (Aus der Stadt des Smog).

Die hard-core- Fans nannten sich  früher auch einmal „Smogovci“ (übersetzt etwa: Die aus dem Smog), dann  „Čelzi“ (eine Kombination zwischen Čelik und Chelsea). Heute heißen sie Robijaši. Das bedeutet „Zuchthäusler“ und hat damit zu tun, dass sich in Zenica auch ein landesweit bekanntes Gefängnis (euphemistisch „Strafverbesserungsheim“ – Kazneni Popravni Dom, kurz KPD – genannt) befindet.

„Best of goals“ und fränkische Parallelen

Die 10 besten Tore des Clubs kann man übrigens im Internet ansehen.

Zurück zu Čelik: Den Franken unter den Lesern fallen vielleicht Parallus  zum 1. FCN in der rot-schwarzen Farbgebung und im proletarischen Umfeld des Vereins auf. Auch wegen solcher vertrauter Dinge kann man sich als Franke auf dem Balkan durchaus „derhamm“ fühlen!

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