Diese Nachricht ist schon veraltet, wenn sie online geht. Trotzdem haben wir versucht, einmal das zusammenzufassen, was man über den Stand der Coronainfektionen und die Reaktionen darauf in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens derzeit in Erfahrung bringen kann.
- Die Anzahl der bekannten Infektionen, das sei vorausgeschickt, ist derzeit noch geringer als in vielen anderen Ländern. Wir wissen aber leider, dass sich das sehr schnell ändern kann. Auch weil die Dunkelziffer aufgrund des Zustandes des Gesundheitswesens sehr hoch sein kann.
- Die Maßnahmen, die unternommen wurden, sind teilweise sehr weitreichend und weiterreichend als in Deutschland und wurden schon eingeleitet, als in Deutschland bei wesentlich höheren offiziellen Zahlen noch diskutiert wurde, wie man weiter verfahren sollte.
- Insbesondere müssen sich vielerorts Menschen, die aus Deutschland einreisen, für zwei Wochen in Quarantäne oder Selbstisolation begeben
Serbien
In Serbien gab es am 21. März den ersten Todesfall. Die Zahl der bekannten Infektionen betrug am Abend desselben Tages 149.
Bereits seit Tagen sind einschneidende Maßnahmen in Kraft getreten.
- Es wurde der allgemeine Epedemie-Notstand ausgerufen, zum vierten Mal in den letzten 50 Jahren.
- Die Grenzen wurden geschlossen, auch wurde der öffentliche Verkehr zwischen den serbischen Städten eingestellt.
- Zwischen 20:00 Uhr abends und 5:00 Uhr morgens besteht ein allgemeines Ausgangsverbot.
- In Städten dürfen darüber hinaus Menschen über 65 und auf dem Land über 70 das Haus überhaupt nicht verlassen.
- Ausgeschlossen von diesem Ausgangsverbot für Pensionäre ist offenbar die Zeit zwischen vier und 7:00 Uhr morgens an Sonntagen, dann öffnen nämlich die Supermärkte ausschließlich für Rentner.
Die lokalen Schwerpunkte der Erkrankungen liegen in Belgrad, Kikinda und Niš
Kroatien
In Kroatien waren (Stand 21. 3. 2020, 16:00 Uhr) 206 Krankheitsfälle bekannt, meldete Ministar Beroš. (Sieben Stunden vorher betrug die gemeldete Zahl noch 157 Fälle.) Der Minister beklagte, dass Sicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten werden würden.
Bosnien und Herzegowina
In Bosnien und Herzegowina waren am selben Tag insgesamt 90 Krankheitsfälle bekannt, davon 31 aus der Föderation Bosnien und Herzegowina und 59 aus der (kleineren) Republika Srpska. Bei einem Fall aus Konjic führt man die Erkrankung auf eine Feier zurück, die am 11. März das Unternehmen „Igman“ veranstaltet hatte. (Heinsberg lässt grüßen!)
Schwerpunkt der Krankheitsfälle ist nach wie vor Banja Luka. Alleine dort wurden 23 Krankheitsfälle bestätigt.
Normazedonien
In Nordmazedonien sind bislang 76 Krankheitsfälle bekannt.
Von dort wird gemeldet,
- dass Polizei und Militär ihre Kontrollen verstärken, damit ungewünschte Sozialkontakte unterbunden werden.
- In den Geschäften, die noch geöffnet haben, überwacht Sicherheitspersonal die Einhaltung des Mindestabstandes von zwei Metern.
- Für bestimmte Waren wie Brot, Salz, Zucker, Öl, Milch, Milchprodukte, Eier, Mehl, Fleisch, Teigwaren, Arzneimittel, „persönliche Schutzeinrichtung“ , Hygieneartikel und Desinfektionsmitteln wurden staatlicherseits Höchstpreise festgelegt um zu verhindern, dass Händler die Situation ausnutzen.
- Pressekonferenzen werden nur mehr online abgehalten.
Slowenien
In Slowenien beträgt die Zahl der Erkrankten (bei 12.162 Tests) am Samstag, 21. März 2020, 15:40 Uhr 383 und stieg damit innerhalb eines Tages um 42 Personen . Bisher ist ein Todesopfer, ein Bewohner eines Altenheims, zu beklagen.
Der Schwerpunkt der Erkrankungen liegt in der Mitte des Landes und in der Hauptstadt Ljubljana.
58 % der slowenischen Bevölkerung würden sich verschärfte Sicherheitsmaßnahmen wünschen.
Bezüglich Sloweniens melden Medien aus dem angrenzenden Österreich übrigens, dass nach wie vor viele Kärntner über die Grenze fahren würden, um dort billige Zigaretten zu kaufen, obwohl eine Einreise von dort nach Österreich zur Folge hat, dass man sich vierzehn Tage in Selbstisolation begeben muss/müsste.
Kosovo
Auch für das Kosovo, wo 24 Erkrankte gemedelt wurden, wurde der Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Montenegro
In Montenegro mit seinen 600.000 Einwohnern beläuft sich die Zahl der bekannten Infektionen auf 14. Dort ist es verboten, dass mehr als zwei Personen gleichzeitig in einem PKW fahren.
Quellen:
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