Geheime Botschaft im Geldschein verborgen?

Ein Staat braucht eine Währung. Wer einen eigenen Staat gründen will,  muss sich also auch Gedanken über sein eigenes Geld machen. (Zumindest, wenn er es nicht so verfahren will oder kann wie Kosovo und Montenegro, die  einfach den Euro übernommen haben – was allerdings nicht unbedingt auf die Gegenliebe der Europäischen Zentralbank stiess.)

Ein Staat stirbt, neue Mark und neue Dinare werden geboren und ein Marder steht wieder auf

Die Frage nach der neuen Währung stellte sich beim Zerfall Jugoslawiens mehrfach. In Folge dessen entstanden nicht nur neue dauerhafte Währungen (oder alte erstanden wieder auf), sondern es existierten zeitweise auch einige Übergangswährungen. Dazu gehören  der bosnisch-herzegowinische Dinar (heute abgelöst von der bosnisch- herzegowinischen, ja, Sie lesen richtig: „Mark„) und der kroatische Dinar (an dessen Stelle dann die „kuna“ trat. Das bedeutet übrigens „Marder„, aber das ist eine andere Geschichte, die wir sicher bei anderer Gelegenheit auch einmal erzählen werden.)

Auch der „Serbischen Republik Bosnien und Herzegowina“, einem international nie als eigenständig anerkannten Teilgebiet von Bosnien und Herzegowina, stellte sich Anfang der 1990er Jahre die Frage nach einer eigenen Währung.

Man beantwortete sie, indem man sich einen eigenen Dinar gab.

Dieses Geld unterschied sich in Design und Größe – wohl bewußt – vom vorherigen. Insbesondere verwies man durch das serbische Wappen und die vier in kyrillischer Schrift geschriebenen „S“ auf dem Schild des Adlers klar auf Serbien.

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Geheimes Zeichen im Wasserzeichen?

Wer die Geldscheine jedoch aufmerksam in die Hand nimmt und auch einmal gegen das Licht hält, stösst auf eine erstaunliche Reminiszenz an die Vergangenheit:

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Als Wasserzeichen für den 100 000 Dinar-Schein hatte man nämlich das Gesicht eines Bauernmädchens gewählt, das  dem Bauernmädchen gleicht, das den gesamjugoslawischen Ein-Milllionen-Dinar-Schein zur Hochzeit der Inflation zierte.

Warum man das tat, bleibt unklar. An der Stabilität der Vorgängerwährung kann es jedenfalls nicht gelegen haben.

Der zweite Blick gibt Anhaltspunkte für eine mögliche Erklärung

Man grübelt und grübelt. Dann nimmt man den älteren der beiden Geldscheine nochmals in die Hand und hält auch ihn gegen das Licht. Ja richtig, auch auf ihm ist das Bauernmädchen als Wasserzeichen abgedruckt. An derselben Stelle, wie auf dem anderen Schein.

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Dann legt man noch beide Scheine übereinander.

Dabei stellt man dann fest, dass diese fast gleich groß sind, und die Wasserzeichen sich, zumindest soweit man das als Laie beurteilen kann, vollständig überdecken und auch ansonsten identisch zu sein scheinen:

Womit sich die Vermutung aufdrängt, dass das neue Geld auf demselben Papier gedruckt wurde wie das alte.

Was allerdings voraussetzt, dass diejenigen, die das neue Geld in Auftrag gaben, über sehr gute Verbindungen zu denjenigen verfügten, bei denen das frühere Geld gedruckt wurde.

 

 

 

Ein Kommentar zu „Geheime Botschaft im Geldschein verborgen?

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  1. Ein sehr interessanter Artikel. So habe ich mich mit dem Thema der Geldscheine bislang noch nie auseinander gesetzt . Finde es aber doch sehr interessant.

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