Novi Sad, das 2021 erste europäische Kulturhauptstadt außerhalb der EU war, hat zwei neue Sehenswürdigkeiten, die mit der eigenen Kultur zu tun und einen traurigen Hintergrund haben, da sie beide mit jemanden verbunden sind, der seit Jahrzehnten für die Kultur der Vojvodina, aber auch für eine aufrechte und kritische politische Haltung stand.
Die Rede ist von Djordje Balašević, dem im 2021 an COVID verstorbenen Musiker, Sänger und „Kantautor“ (was sich mit “ Liedermacher: nur sehr unzureichend übersetzen lässt).
Eine dieser Sehenswürdigkeit ist das Wohnhaus der Familie Balasevic, vor dem wir an sogar an einem verschlafenen Sonntagmorgen einige Ausländer, die von ihren einheimischen Gastgebern, die Begeisterung weitschweifig versuchten, diesen die Bedeutung des Mannes mit den schweren aussprechbaren Namen deutlich zu machen, trafen.
Der Taxifahrer, der uns dorthin gefahren hat wird, brauchte weniger Worte. Er meinte: „Er schaffte es, mit wenigen Worten eines Liedes mehr zu erzählen als die meisten anderen mit ganzen Romanen“.
Balašević wohnte mitten in seiner Heimatstadt Novi Sad. Ein Umstand, der sicher dazu beitrug, dass er dort als „einer von uns“ verehrt wird.(unter anderem auf einer Facebook-Seite mit mehr als 30.000 Follower).
Wer seinem toten Idol körperlicher näher kommen will, muss allerdings ca. fünf Kilometer auswärts auf den städtischen Friedhof.
Wie man dort sieht, ist die die Erinnerung an diesen zu früh verstorbenen Ausnahmekünstler einem Anhänger sogar eine Gitarre wert, die er, versehen mit Songzeilen, auf der Grabstelle zum Opfer gebracht hat.
„Djoles“ (so der Spitzname des Sängers) Grab als Wahlfahrtstätte wie die letzte Ruhestätte des Doors-Sänger Jim Morrison auf dem Friedhof Pere Lachaise. Einige fürchten das, andere hoffen es.
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